Die elf Todsünden der Kommunikation – und wie man es besser macht … (Teil1)

Diese Verhaltensweisen werden als Todsünden bezeichnet, weil sie sehr schnell jegliche Kommunikation verderben. Sie führen zu Ratespielen, Missverständnissen, Ärger, Frust und Gesprächsabbrüchen. Diese „Sünden“ werden jeden Tag begangen. Dadurch wird es uns leicht gemacht, sie ebenfalls zu begehen – so reden Leute doch miteinander – oder? So sollten Sie aber nicht Ihre  Gespräche führen, wenn Sie wollen, dass Ihre Kommunikation erfolgreich wird. Sie sollten jede „Sünde“ nochmals lesen und sich überlegen, wann sie Ihnen schon einmal begegnet ist. Wie reagierten Sie darauf? Machen Sie den gleichen Fehler? Wann und mit wem? Bei der Bearbeitung der „kommunikativen Todsünden“ wird auffallen, wie häufig die Wörter „Du“ und „Sie“ verwendet werden. Wenn Sie sich dabei ertappen, dass Sie eine dieser „Todsünden “ begehen – aufhören! Atmen Sie tief durch. Versuchen Sie, sich anders auszudrücken!

(1) Bewerten

Wenn wir uns ein positives oder negatives Urteil über jemanden erlauben, dann geschieht dies in der stillschweigenden Annahme, dass wir uns für etwas Besseres halten. Dies trifft ganz besonders dann zu, wenn wir andere ganz global und nicht spezifisch beurteilen. Phrasen wie „Du bist ein guter Mitarbeiter“ oder „Du bist hoffnungslos „nützen sehr wenig, da es sich um sehr allgemeine Aussagen handelt, die der Empfänger nur als Behandlung „von oben herab“ empfindet. Vermeiden Sie ebenso globale Beurteilungen vom dem Typus „Du bist rücksichtslos“ oder „Du musst dich schon stärker engagieren, wenn du weiterkommen willst“.

Spezifizieren Sie Ihr Lob oder Ihren Tadel. Sagen Sie nie, was Sie mögen oder nicht mögen, ohne dass Sie dies auch begründen. Befassen Sie sich lieber mit Tatsachen, anstatt Meinungen und Deutungen zu verwenden. Benutzen Sie neutrale Wörter, und vermitteln Sie dem anderen durch Ihre Körpersprache, Ihren Tonfall und Ihre Wortwahl Ihren Respekt vor ihm.

(2) Trösten

Eine andere Form der Überheblichkeit ist, jemanden zu beruhigen, zu bemitleiden oder zu trösten. „Morgen sieht alles bestimmt ganz anders aus.“ „Mach dir keine Sorgen, es gibt am Himmel immer einen Silberstreifen, ich bin davon überzeugt, dass alles gut wird.“ „Dein Kummer nimmt mich so richtig mit.“ Diese Bemerkungen sind oft nicht gerade hilfreich, da sie viel zu häufig falsch sind. Sie beinhalten auch, dass wir meinen, über die Lage eines anderen besser Bescheid zu wissen als er selbst. Wenn man es sich richtig überlegt, ist diese Form der Kommunikation geradezu beleidigend. Begegnen Sie anderen Menschen aus einer Haltung der gegenseitigen Achtung. Reden Sie weder von „unten herauf“ noch von „oben herab“ mit anderen. So vermeiden Sie jegliche herablassende Wirkung. Meiden Sie auch Klischees und leere Beschwichtigungen.

Weitere „Todsünden in der Kommunikation“ folgen bald im nächsten Artikel….

 

Quellen:
Von Vacano, Kornelia (2000). Gesprächs- und Verhandlungsführung. In Hochschulkurs: Management-Fortbildung für Führungskräfte an Hochschulen. Gustav-Stresemann-Institut, Bonn.
Cole, Kris (1996). Kommunikation klipp und klar. Besser verstehen und verstanden werden. Weinheim: Beltz.